Bei der Blockchain handelt es sich um eine Art verschlüsselte Datenbank. Sie arbeitet dezentral, was anders ausgedrückt bedeutet: Auf jedem Rechner, der Blockchain verwendet, wird eine Kopie der Datenbank gespeichert. Anders als bei zentralen Systemen: Bei einer Cloud werden die Daten auf einem Server abgelegt. Der Vorteil dahinter ist der Schutz des Systems. Denn es ist nicht mehr möglich, durch nur einen Angriff das gesamte Netzwerk lahm zu legen.
Ursprünglich wurde das System bereits in den 1990er Jahren zum ersten Mal angewendet, damals bei digitalen Dokumenten. Die Blockchain-Technologie sollte diese sicherer machen, damit sie niemand zurückdatieren oder mit ihnen kriminelle Absichten verfolgen kann.
Aber erst nachdem der Erfinder des Bitcoins, Satoshi Nakamoto es verwendete, geriet es in den Fokus. Der Gründer hatte die Vision, den Zahlungsverkehr zu dezentralisieren. Somit sollten Banken nicht mehr eine so große Machtposition genießen, wie sie es tun. Und dies gelang ihm – zumindest nutzen heute über 3 Millionen Menschen eine digitale „Bitcoin-Wallet“ (Ein digitales Portemonnaie für Bitcoins).
Wie funktioniert es, also das System dahinter?
Bei der Blockchain werden Daten, wie bereits erwähnt, in einzelnen Blöcken gespeichert. Wie das englische Wort „chain“ (zu deutsch „Kette“) bereits ahnen lässt, handelt es sich hier um eine Art Aneinanderreihung der Blöcke.
Dabei enthält jeder Block einen Datensatz. Dieser besteht aus unterschiedlichen, wichtigen Informationen, die er an den nächsten weitergibt. Diese gespeicherten Informationen werden vom Nachbarblock zuerst überprüft und wenn sie übereinstimmen verifiziert.
Nehmen wir also an, ein Hacker würde versuchen, nachträglich „falsche“ Informationen in die Kette zu schleusen, würde das System das automatisch erkennen.
Anwendungsmöglichkeiten von Blockchain
Der in den Medien bereits heiß diskutierte Bitcoin, der als Vorreiter der „Kryptowährungen“ gilt, nutzt Blockchain.
Überspitzt gesagt: Ohne die Technologie könnte er gar nicht arbeiten. Denn beim Bitcoin werden auf jedem Block Informationen über Sender und Empfänger, sowie der Wert der Transaktion und ein eindeutiger Fingerabdruck gespeichert.
Dabei ist Fingerabdruck natürlich im digitalen Sinne zu verstehen und soll bedeuten, dass die einzelnen Blöcke einzigartig sind – eben wie ein Fingerabdruck. Jeder Außenstehende kann dann nichts mehr daran ändern, zum Beispiel Summe oder Empfänger manipulieren. Der Bitcoin gilt momentan als äußerst sicher – es ist bisher keiner Person gelungen, ihn zu hacken. Blockchain benötigt also keine Instanz, die die Sicherheit von außen prüft, denn der Ablauf ist ganz automatisch und regelt sich ganz allein.
Daher finden sowohl die Blockchaintechnologie als auch Kryptowährungen immer mehr Anklang in der Finanz- und Unternehmenswelt. Es wird daran geforscht, wie beispielsweise Banken die Technologie zur Kostensenkung, Effiziensteigerung etc. einsetzen können. Anwendbar wäre beispielsweise auch das Gebiet der digitalen Überweisungen oder ein sicherer Vertragsschluss mittels Blockchain.
Hier finden sich im Zusammenhang mit „Smart Contracts“, also „schlauen Verträgen“ Anwendungsmöglichkeiten, wie für Automobilhersteller, Versicherungen oder Dienstleister. Die Smart Contracts basieren auf Wenn-Dann-Programmierung. Wenn ein bestimmter Umstand eintritt, dann wird eine bestimmte Handlung folgen. Wenn also Gut X ausgeliefert wurde, wird automatisch Summe X fließen. Die Smart Contracts werden auf der Blockchain verewigt, verschlüsselt und sind vor Hacking und Manipulationen geschützt. Vorteil ist, dass die virtuellen Verträge nicht beschädigt, verloren gehen oder gestohlen werden können.
Grafik: aimage / 123rf.com